Schloss Ulrichshusen


Baukonstruktion


Während das nicht ausgebrannte Torhaus "konventionell" von unten nach oben saniert werden konnte, wurde für dsa Haupthaus eine eher unübliche Methode entwickelt. Aufgrund der durch den Brand einsturzgefährdeten Restmauerwerke der Giebel mussten diese, nach Dokumentation, bis zur Traufhöhe abgetragen werden. Danach erfolgte zunächst der Einbau eines stabilisierenden Ringankers und danach das Absichern des Innenraums mit einer Stahlbetondecke, welche sich auf Stahlstützen über drei Geschosse hoch ablastete. Erst danach war es möglich, die aufgehenden Aussenwände und den Innenbereich zu sanieren. Das neue Dach in alter Form besteht aus einer ingenieurtechnischen Holzkonstruktion. Die Giebel wurden unter Verwendung alter Formsteine und neuer handgeformter Ziegel nach dem historischen Vorbild wieder errichtet. Im Wendelstein erfolgte der Einbau einer freitragenden Betondecke zur Erschließung aller Geschosse.


Nutzungskonzept


Den gesamten Mittelraum - etwa im Umfang der ehemaligen Diele und des Redoutensaals - nimmt ein zweigeschossiger Festsaal mit dreiseitig umlaufender Empore ein. In diesem Raum ist die ehemals schwarze Küche als Teilrekonstruktion untegriert. Die teilweise nicht zerstörten Kaminräume (1. und 2. OG), über die gesamte Gebäudebreite am Westgiebel, wurden unter Verwendung der Farbbefunde als Gesellschaftszimmer eingerichtet und restauriert. Das Gewölbe über dem Erdgeschoss ist dabei mit Suspensionsverfüllung aufwändig restauriert worden. Am Ostgiebel liegen heute die zum Hotelbetrieb notwendigen Funktionsbereiche: Haupteingang und Treppenhaus, Aufzug, Garderobe und Sanitäranlagen. Das Hotel bezieht das 3. Obergeschoss sowie das 1. und 2. Dachgeschoss mit ein. Im Mittelbereich des 2. Dachgeschosses begründet sich der Frühstücksbereich. Vor dort ist auch die Galerie des Wendelsteins erschlossen.